Die bisherige Grüngutannahmestelle in Großenheidorn ist seit August geschlossen. Der zuständige Landwirt hatte den Betrieb aufgegeben und die Kooperation mit der MARIUS Maschinenring Umweltservice GmbH beendet. Diese ist wiederum Auftragnehmerin der Region Hannover, die für die Entsorgung des groben Grünschnitts zuständig ist. Bislang klappte die Dreiecksbeziehung auch gut. Denn drei bis viermal im Jahr wurden die Grünabfälle geschreddert und als Dünger auf die Felder der Landwirte verteilt. So entstand eine dezentrale Kreislaufwirtschaft, die kurze Wege der Entsorgung bot. Vergleichbare Grüngutannahmestellen gibt es noch in Bokeloh und in Luthe.
Mittlerweile sind die Anforderungen an die Landwirte aber gestiegen, manche sagen, sie seien zu hoch. So werden nicht nur ein Sammelplatz benötigt, sondern auch Aufsichtspersonen, ausreichend Flächen für das Schreddergut und Kapazitäten gemäß der Düngeverordnung. Für die Bürger ist wiederum wichtig, dass eine Annahmestelle ortsnah erreichbar ist. In Großenheidorn, Steinhude und Klein Heidorn leben etwa 8.000 Einwohner. Auf mehreren tausend Grundstücken fällt da jährlich entsprechender Grünabfall an, der entsorgt werden muss.
Lange Wege zu anderen Annahmestellen nach Bokeloh, Poggenhagen oder Wunstorf stellen die Nahversorgung in Frage und sind auch nicht umweltfreundlich, so Großenheidorns Ortsbürgermeister Martin Ehlerding. Er sagte auf der jüngsten Ortsratssitzung: „Im März muss eine Lösung her.“ Ehlerding verwies auf den Antrag, den die Ortsräte Großenheidorn und Steinhude bereits im vergangenen Jahr einstimmig verabschiedet hatten.
Die Verwaltung gibt unterdessen an, dass derzeit noch mit der Region verhandelt werde. Allerdings gibt es augenscheinlich keinen Landwirt, der bereit wäre, das alte Kooperationsmodell der Region zu übernehmen, gibt Ehlerding im Gespräch mit dem Stadtanzeiger zu bedenken. Damit deutet einiges darauf hin, dass die Stadt schließlich in die Bresche springen und eine Annahme auf ihrer Außenstelle des Baubetriebshofes in Großenheidorn ermöglichen wird. Bestätigt wird das noch nicht, es sei aber eine Option. Voraussetzung ist eine Einigung mit der Region, auch was die Verteilung der Kosten anbelangt. Foto: tau