Es rauscht, pfeift, zischt oder rattert im Ohr und im Kopf. Die Töne haben keine äußere Schallquelle und setzen sich hartnäckig fest. Diese nervigen Phantomgeräusche verschwinden oft nach kurzer Zeit, manchmal werden sie jedoch zur Dauerbelastung. Als häufigste Ursache für diesen subjektiven Tinnitus wird Stress vermutet. „Doch die Hektik in unserem Alltag wird als Grund für die Beschwerden vollkommen überbewertet“, klärt Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) Dr. Parwis Mir-Salim auf.
Es gibt eine Reihe von Ursachen, die gut behandelt werden können. Die lästigen Geräusche im Ohr sind oft eine Folge der Schwerhörigkeit. In den meisten Fällen kann der HNO-Arzt sofort für Abhilfe sorgen. „Die häufigste Ursache für eine Schwerhörigkeit und die damit einhergehenden Geräusche ist ein Verschluss des Gehörgangs aufgrund von Ohrenschmalz“, erklärt Dr. Mir-Salim. Er rät jedoch davon ab, Wattestäbchen zu benutzen! Dadurch wird die Absonderung der Ohrenschmalzdrüsen in die Ohren gedrückt und verstopft sie noch mehr.
Ohrenschmalz, die Altersschwerhörigkeit und entzündliche Veränderungen im Ohr sind die häufigsten Ursachen für einen Tinnitus. „Oft finden wir eine leicht zu behandelnde Ursache“, ermutigt Dr. Parwis Mir-Salim. Bevor die Patienten also im Rahmen der Selbstdiagnose Stressfaktoren ausmachen und versuchen, die Beschwerden in ihr Leben zu integrieren, sollten sie lieber einen Spezialisten aufsuchen und sich dort behandeln lassen.
Der mikroskopische Blick ins Ohr durch den niedergelassenen Facharzt ist deshalb so wichtig, um entzündliche Erkrankungen am Mittelohr, Gehörgang und Trommelfell diagnostizieren und behandeln zu können. Entzündungen sind häufig nicht schmerzhaft und werden daher von den Patienten nicht bemerkt. Unbehandelt können sie sowohl das Gehör als auch den Gleichgewichtssinn schädigen.