HANNOVER (bb). Die Verkündung des Wechsels von Niclas Füllkrug zu Werder Bremen ist Auftakt zu einem Prozess, in dessen Rahmen Hannover 96 das Profi-Team bis zur neuen Saison gründlich umgestalten wird. Dabei kommen auch schon Gerüchte über den Wechsel von weiteren Eckpfeilern wie Ihlas Bebou und Waldemar Anton auf. Schon zu Beginn der aktuellen Serie vollzog 96 tiefgreifende Veränderungen, gab (zum Teil gezwungenermaßen) Leistungsträger wie Salif Sané, Felix Klaus und Martin Harnik ab. Der Umbau ging gründlich schief, in einer verkorksten Saison konnten die Neuzugänge die Abgänge nicht ersetzen. Dazu trug bei, dass Säulen wie Füllkrug, Bebou und der aufblühende Linton Maina über lange Phasen verletzt ausfielen. Nun streben die „Roten” einen noch umfassenderen Umbau an, nicht zuletzt diktiert durch die finanziellen Einbußen in Folge des (fast) sicheren Abstiegs. So soll das Kunststück gelingen, in wirtschaftlich schwierigerer Lage, ein neues Team zusammenzustellen. Bebou (Vertrag bis 2021, Ausstiegsklausel 10 Millionen Euro) weckt offenbar Begehrlichkeiten bei anderen Teams. Waldemar Antons Vertrag hat ebenfalls noch Laufzeit, der Innenverteidiger tut sich allerdings schwer, noch einmal in die Zweite Liga zu gehen. Von den Zugängen zur laufenden Serie wird kaum einer bei 96 bleiben. Für Wallace erhoffte sich 96 einst einen hohen Transfererlös, angesichts des Formverfalls wird dieser kaum zu erzielen sein. Ganz grundsätzlich befindet sich 96 angesichts der angespannten finanziellen Lage und des sportlichen Niedergangs in schwieriger Verhandlungsposition. Club-Boss Martin Kind hofft, im Mai einen neuen Sportdirektor als Nachfolger von Horst Heldt präsentieren zu können, der den Umbau federführend lenken wird. Hoffnung setzt 96 zudem in die Nachwuchsabteilung: Mit Justin Neiß erhielt ein torgefährlicher Offensivspieler der U19 einen Profivertrag, weitere Schritte in diese Richtung könnten bald folgen.Foto: archiv bb