Zwölf Jahre haben Melanie Rieke und Yvonne Tielke in der Damenmannschaft des TSV in der Regional- oder Oberliga gespielt. Viele Erfolge konnten die Schwestern mit dem Team feiern. Unterstützung haben sie dabei immer von ihrem Vater, Holger Wenzel, bekommen, der das Team managte und von Mutter Gabi, die jahrelang die kleine, interne Kantine bewirtschaftete. Auch Steffi Erxleben, die inzwischen in Hamburg lebt (wir berichteten), hat viele Jahre mit den „Wenzel-Zwillinge” im Team gespielt. Komplettiert wurde die Mannschaft immer wieder mit jungen Nachwuchsspielerinnen, die allerdings alle nicht lange blieben und den TSV oft als Sprungbrett für weitere Aufgaben nutzten. „Als wir noch drei feste Stammspielerinnen waren, da hat es noch viel Spaß gemacht. Außerdem hatten wir da auch noch keine Kinder und mehr Zeit. Jetzt möchten wir einfach mal ein Jahr Pause machen”, sagten die Wenzel-Schwestern.
Melanie Rieke ist gerade Mutter geworden und möchte mehr Zeit mit ihrem Sprössling und ihrem Ehemann verbringen und Yvonne Tielke, deren Sohn bereits drei Jahre ist, möchte einfach auch mal am Wochenende Zeit mit der Familie verbringen und nicht in einer Sporthalle. „Ich wollte schon länger eine Pause machen, aber irgendwie ging das immer nicht. Ich musste stets doch wieder einspringen”, sagte Yvonne Tielke.
Doch wie geht es mit dem TSV Steinbergen weiter?
„Wir werden sicher nicht an den Relegationsspielen teilnehmen”, sagte Tischtennis-Abteilungsleiterin Beate Mast auf Anfrage dieser Zeitung. In den nächsten Wochen wolle man sich zusammensetzen und weiter planen. „Vielleicht werden wir in der Oberliga starten und dort starken Nachwuchsspielerinnen eine Chance geben oder auch noch eine oder zwei Klassen weiter unten”, sagte Beate Mast. Man müsse schauen, ob es Spielerinnen in der Region gebe, die die Möglichkeiten und das Interessen hätten, in der ersten Mannschaft des TSV zu spielen. „Bislang sind noch keine Entscheidungen getroffen worden. Schließlich müssen wir ein komplett neues Team zusammen bekommen”, so Beate Mast. Es sei aber nicht das Bestreben des Vereins, die Klasse auf Biegen und Brechen zu halten und nur mit auswärtigen Spielerinnen zu starten. „Es ist ja auch nicht nur das Spielen, sondern bei einer so hochspielenden Mannschaft gibt es auch viele andere Aufgaben, die irgendwer übernehmen muss”, stellte Beate Mast fest.
Bleibt also offen, ob und wie es mit dem „Aushängeschild” des TSV Steinbergen weitergeht.
Melissa Koser und Judith Weber haben sich am Sonntag jedenfalls von ihren Mannschaftskameradinnen und den Eheleuten Wenzel verabschiedet und hatten auch noch ein Präsent, das sie überreichten. „Wir haben uns hier wohl gefühlt und danken Euch, dass Ihr Euch immer so lieb um uns gekümmert habt”, sagte Judith Weber zu Gabi und Holger Wenzel.
Und was machen die „Wenzel-Schwestern” nach einem Jahr Pause? „Wir werden ja sehen, wie es hier beim TSV Steinbergen weitergeht. Sonst gibt es ja auch noch andere Vereine, bei denen wir dann in einer entsprechenden Spielklasse starten könnten”, sind sich die jungen Frauen einig.
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