Thomas Stübke, Carsten Reinhardt, Tjaard Wehrend und Burkhard Rohrsen befürchten eine schnelle Stillegung der Strecke, da es auf der 20,4 Kilometer langen Strecke unzureichende bauliche Zustände gibt und einen fehlenden Willen des Eigentümers, diese zu beheben. Ihre Prognose daher: „Die Städte Rinteln, Obernkirchen und der Kurort Bad Eilsen drohen von der Verkehrswende abgehängt zu werden!” Brücken und Schienen marode

Mehrere Brückenbauwerke in Obernkirchen und Bad Eilsen sowie das Gleis von Stadthagen-West bis zum Georgschacht können schon jetzt nur noch eingeschränkt passiert werden und müssten dringend saniert werden. Die Streckeneigentümer sind anteilig der Landkreis Schaumburg mit 50 Prozent, die weiteren 50 Prozent entfallen auf die Städte Rinteln, Stadthagen und Obernkirchen. Bislang, so die Erkenntnis der Mitteiler, zeigten sich weder Landkreis noch die Kommunen bereit, die für den Weiterbetrieb aufzuwendenden Kosten zu übernehmen, da dieses per Pachtvertrag auf die Bückebergbahn übertragen wurde. Das Zögern führe dazu, dass zu geringe Einnahmen zum Rückzug der Bückebergbahn Rinteln-Stadthagen GmbH im kommenden Jahr führen werde. Auf rund vier Millionen Euro summieren sich die Sanierungen von Brücken und Gleisen und fällt die Strecke aus, dann heißt das auch, dass der Güterverkehr für die Firma „Matthäi” mit Splitten und der Abtransport von Holz aus dem Schaumburger Wald über die Bahnstrecke zum Erliegen kommt: „Wir haben uns bislang erfolgreich bemüht, die relativ geringen Einnahmen der Bückebergbahn effizient einzusetzen und die Bahnstrecke in einem betriebsfähigen Zustand zu halten”, sagt Geschäftsführer Thomas Stübke, doch ohne Unterstützung des Landkreises Schaumburg werde das in Zukunft nicht mehr möglich sein.

Bückebergbahn zieht die Notbremse

Die Bückebergbahn müsse deshalb jetzt die Notbremse ziehen. Zum 1. Mai kommenden Jahres wurde der Pachtvertrag mit der RStV gekündigt was auch zur vertraglich verpflichten Einleitung des Stilllegungsverfahrens führt. Der Landkreis Schaumburg und die drei Anliegerkommunen sind von diesem Tag an wieder selbst für die Unterhaltung und Sicherung der Bahnstrecke zuständig. „Ein sicherer Fahrbetrieb ist aus unserer Sicht ohne zeitnahe Investitionen kaum mehr möglich”, betont Stübke. Die betriebsbedingte Sperrung der gesamten Strecke ist die logische Konsequenz. So die Eigentümer keinen anderen Betreiber finden, droht die Stilllegung und damit das endgültige Aus der traditionsreichen Bahnverbindung, die an ihren Endpunkten in Stadthagen und Rinteln auch Anschlüsse an das DB-Netz besitzt. „Die Kündigung des Pachtvertrags hat uns viel Kopfschmerzen bereitet, ist aber unter diesen Umständen alternativlos”, sagt Carsten Reinhardt als zweiter Geschäftsführer der BBB. Der Schritt sei umso bedauerlicher, als dass das langfristige Ziel der Eisenbahnunterstützer für den Erhalt der Strecke Rinteln-Stadthagen damit gescheitert ist: Der Erhalt der Bahnstrecke und ihre Reaktivierung auch für einen umweltfreundlichen Personenverkehr mit Anschluss an Züge zur Landeshauptstadt Hannover oder Richtung Bielefeld. Mit der in Aussicht stehenden Streckenstillegung kommt auch der touristische Verkehr des FERSt und der Dampfeisenbahn Weserbergland sowie die Chance auf Attraktivitätssteigerung der Orte entlang der Strecke zum Erliegen.