Mit tatkräftiger Unterstützung wurde eine Bienenwiese angelegt, seitdem summt und brummt es dort. Es sieht lebendig aus und ein bisschen wild.
Manchmal bleibe ich dort stehen und zähle die Farben, versuche die Blumen beim Namen zu nennen.
Es ist unglaublich, was dort so alles blüht! Ringelblumen, Scharfgarbe, roter und gelber Mohn, Sonnenblumen, Vergissmeinnicht und noch viele andere.
Ich bewundere die Vielfalt und freue mich jeden Tag darüber. Einfach mal wachsen lassen, dass täte der Natur gut und damit uns Menschen, denke ich. Oft sind wir viel zu ordentlich, es stört uns jedes noch so kleine Unkraut.
Einfach mal leben, sich entfalten, zur inneren Mitte finden- das wäre gut jetzt in der Urlaubs- und Ferienzeit, denke ich.
Die Seele baumeln lassen, die Uhren weglegen, die Zeit dahinfließen lassen. Sich in den Garten oder auf den Balkon in die Sonne legen, die Wärme bis tief in den Körper strömen lassen. Sich eins fühlen mit der Erde.
Keine Termine, (fast) keine Pflichten, sich dahintreiben lassen, dem Tag entgegensehen mit seinen Möglichkeiten.
Sich gar nichts vornehmen, morgens ausschlafen, den Kaffee genießen, in Ruhe die Zeitung lesen.
Das Alles und noch viel mehr kann im Urlaub passieren: Kräfte sammeln, wieder auftanken, Herausfinden aus dem Hamsterrad der täglichen Pflichten. Sich strecken, die Schultern lockern und vielleicht tatsächlich etwas wachsen lassen:
Freude, Phantasie, Geselligkeit. Und Entdeckungen direkt vor unserer Haustür, wie die bunte Blumenwiese im Vorgarten unseres Pfarrhauses.