Die Zwangspause dauerte deshalb so lange, weil der Umfang und die Finanzierung der Sanierung unklar waren. Ein erster Kostenvoranschlag belief sich auf 25.000 Euro, verriet jetzt Pastor Roland Ressmann. Diese Summe hätte die Kirchengemeinde nicht aufbringen können; auch nicht angesichts zugesagter 6000 Euro als Zuschuss von der Samtgemeinde Rodenberg. Also wurde an einer kleinen Lösung gearbeitet, die sich aber nur durch viel ehrenamtliche Unterstützung verwirklichen ließ. Neben Herbert Meier, Dieter Möbius und Anke Tetzlaff lobte der Pastor besonders Clemens-Christian Stummeyer, der mit Mundschutz und Schutzanzug die schlimmsten tierischen Hinterlassenschaften beseitigte. Der freiwillige Eifer hatte Erfolg. Denn letztlich mussten nur 5000 Euro vorwiegend für Material ausgegeben werden. Die Hälfte davon übernimmt die Samtgemeinde. Der Rest sei über das Freiwillige Kirchgeld beglichen worden. So wurden kleine Ritzen in Dach und Glockenturm geschlossen; Risse an den Außenwänden abgedichtet und die Schäden an der Holzdecke beseitigt. Auf eine komplette Erneuerung der dunkelbraunen Paneele verzichtete der Kirchenvorstand: „Nur wer genau hinschaut, sieht die Unterschiede von altem und neuem Holz.” Für Ressmann steht außer Zweifel, dass auch künftig Marder und Waschbär ungebetene Gäste sein werden. Das sei der Lage des Friedhofs weit vor dem Ort und neben den Feldern geschuldet. Aber mit einer Wildkamera könnte neuer tierischer Eifer sehr schnell entdeckt werden. Der Hülseder Friedhof ist der einzige in der Samtgemeinde Rodenberg, der sich noch in kirchlicher Hand befindet. Daran dürfte sich wohl auch nichts ändern, weil die Samtgemeinde wohl freiwillig keinen zusätzlichen Kostenfaktor übernehmen würde. Doch auch die Landeskirche zeigt kein Interesse. Sie sieht Friedhöfe als Teil des Seelsorgeauftrags. Doch die vorgesetzte Behörde verlangt finanzielle Konsequenz. „Die Gebühren müssen unsere Ausgaben decken”, erklärt Ressmann. Und das sei nicht einfach, „weil es Gott sei Dank nur wenige Trauerfälle gibt”. Dagegen würde die Konkurrenz der Ruheforste zum Problem. Auch deshalb will der Kirchenvorstand schon bald Baumbestattungen zulassen. Die Friedhofsgebühren seien im vergangenen Jahr „maßvoll” angehoben worden –”moderater” als die der Samtgemeinde, betont der Seelsorger. Spätestens in zwei Jahren soll geprüft werden, ob Einnahmen und Ausgaben sich weiter die Waage halten. Auch dies sei wohl nur mit weiterhin ehrenamtlicher Unterstützung zu leisten. Foto: al